Welche Straftaten zählen zu den Körperverletzungsdelikten und was zeichnet sie aus?

Sie haben jemanden geschlagen und der hat jetzt einen Bluterguss im Gesicht oder Körper oder gar eine Platzwunde. Durch ihre Handlung haben Sie eine Körperverletzung begangen.

Welche Strafe ist zu erwarten?
Die Körperverletzung wird mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. Der Versuch ist strafbar. Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt.

Sie haben mit ihrer Freundin gestritten. Der Streit ist vollkommen eskaliert, sie haben das auf der Arbeitsfläche liegende Küchenmesser gegriffen und ihre Freundin damit am Arm verletzt. Sie könnten durch ihre Handlung eine gefährliche Körperverletzung begangen haben, da sie ein Küchenmesser verwendet haben.

Welche Strafe ist zu erwarten?
Die gefährliche Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Der Versuch ist strafbar.

Sie haben ihrer Ex-Freundin, weil sie das Beziehungsende nicht akzeptieren konnten Säure ins Gesicht geschüttet. Sie hat dadurch entstellende Narben zurückbehalten und ist auf einem Auge erblindet. Sie haben durch Ihre Handlung eine schwere Körperverletzung begangen.

Die Körperverletzungsfolge muss nicht zwingend vorsätzlich verursacht werden. Wollten Sie, dass ihre Ex-Freundin erblindet und schwere Narben davon behält wirkt sich dies strafschärfend aus.

Welche Strafe ist zu erwarten?
Die schwere Körperverletzung wird mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft. Handelte der Täter hinsichtlich der Körperverletzungsfolge vorsätzlich wird die Tat mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren bestraft.

Sie haben Ihr Kind zur Strafe für eine längere Zeit in einen dunklen Kellerraum gesperrt. Ihr Kind hat verzweifelt nach Ihnen gerufen, aber Sie haben nicht reagiert. Durch ihre Handlung könnten Sie den Tatbestand der Misshandlung von Schutzbefohlenen erfüllt haben.

Ihr Baby hat nicht aufgehört zu schreien. Sie waren mit den Nerven vollkommen am Ende, weil Ihr Kind tagtäglich nur schreit und sie kaum Schlaf bekommen. Sie haben die Kontrolle über sich verloren und ihr Baby geschüttelt. Durch ihre Handlung könnten Sie sich wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen strafbar gemacht haben.

Sie sind Pflegekraft und haben einen Patienten oder Heimbewohner einmal oder sogar mehrfach geschlagen oder auf andere Weise erniedrigt und gequält. Der Patient oder Heimbewohner war aufgrund seiner Erkrankung wehrlos und sie waren für das Wohl des Patienten oder Heimbewohners verantwortlich. Durch Ihre Handlung könnten Sie sich wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen strafbar gemacht haben.

Eine Misshandlung von Schutzbefohlenen wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Bringt der Täter die schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr des Todes, einer schweren Gesundheitsschädigung oder einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung, wird die Tat mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. Der Versuch ist strafbar.